Windgas… Solargas… EE-Gas…
Falls Sie einen dieser Begriffe schon einmal gehört haben und sich fragen, was das eigentlich bedeuten soll, wollen wir Ihnen kurz versuchen zu erklären, was sich hinter Power-to-Gas verbirgt:
Im Grunde handelt es sich bei dieser Technik um eine Möglichkeit, überschüssigen Strom umzuwandeln und längerfristig zu speichern oder zu transportieren. Und genau daher kommt auch die Bezeichnung „Windgas“ oder „Solargas“:
Strom aus erneuerbaren Energiequellen entsteht oft zu Zeiten, in denen diese großen Mengen im deutschen Stromnetz gar nicht verbraucht werden können. Hier greift die Idee hinter Power-to-Gas:
Im ersten Schritt wird aus Wasser mit Hilfe des überschüssigen Stroms Wasserstoff erzeugt. Dieser Wasserstoff kann entweder direkt ins Gasnetz beigemischt werden (nur 5% Beimischung erlaubt), oder im zweiten Schritt unter Einsatz von CO2 und Katalysatoren zu Synthesegas „methanisiert“ werden – mit entsprechend höheren Verlusten. Dieses Gas kann jedoch genauso wie Erdgas ins vorhandenen Gasnetz eingespeist werden oder unter Druck zwischengespeichert werden.
Als weitere Möglichkeit kann aus zwischengespeichertem Gas in Kraftwerken wieder Strom erzeugt werden – mit entsprechend noch höheren Verlusten.
Aktuelle Pilotprojekte (nicht Stand der Technik!) erzeugen Wasserstoff aus Strom bei Wirkungsgraden von bis zu 86% (RWE in Ibbenbüren), ein europäisches Forschungsprojekt in Dresden (HELMETH Projekt) berichtet von einem Wirkungsgrad von 76% bei der verlustreichen Methanisierung.
Das System Power-to-Gas kann also ganz im Sinne der Energiewende funktionieren, wie so oft müssen aber die Rahmenbedingungen und der Verwendungszweck zusammenpassen. Aktuell ist das System jedoch kaum konkurrenzfähig, da die Langzeitspeicherung kaum wirtschaftlich betrieben werden kann.
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